Covid-Impfung „Das macht mich nur noch fassungslos“

Impfschäden sind selten, aber sie kommen vor. 285 Fälle wurden mittlerweile von deutschen Behörden anerkannt. Doch oft genug fühlen sich Betroffene sehr allein gelassen.

Von Christina Berndt (Süddeutsche Zeitung vom 23.3.2023)

„Die Rechtsanwältin Anja Dornhoff aus Kirchen im Siegerland vertritt seit vielen Jahren Mandanten, die mutmaßlich durch Impfungen geschädigt wurden, aktuell sind es rund 100 Personen wegen möglicher Folgen von Covid-19-Impfungen. Ihre Gegner sind zum Teil die Versorgungsämter, sie geht aber auch direkt gegen die Hersteller vor. „Am einfachsten für meine Mandanten ist es, wenn der Arzt schon im Arztbrief vermerkt: Zustand nach Covid-Impfung“, sagt sie. „Aber leider versäumen das viele Ärzte.“

 

Manche Ärzte kommen gar nicht auf die Idee, dass es sich bei dem Problem um eine Impfnebenwirkung handeln könnte. Dornhoffs Erfahrung nach melden Ärzte nur das als Verdachtsfall, was bereits anerkannt ist. „Dadurch werden die tatsächlichen Verdachtsfälle untererfasst“, sagt sie. So seien auch die Meldungen für Hirnvenenthrombosen und Herzmuskelentzündungen sprunghaft angestiegen, als diese breit in den Medien als Impffolgen diskutiert wurden.“

 

„Während für die Rente vom Staat die Anerkennung des eingetretenen Schadens durch die Behörden reicht, ist es für den Erfolg der Klage auf Schmerzensgeld entscheidend, ob der Geimpfte über den möglichen Schaden ausreichend aufgeklärt wurde, ob er ihn also wissend in Kauf nahm. Der Knackpunkt ist also, sagt Dornhoff: Stand der Hinweis auf die Nebenwirkung zum Zeitpunkt der Impfung im Beipackzettel? Oder hätten die Hersteller mehr hineinschreiben müssen, weil sie schon mehr wussten? Biontech betont, dass „die Fach- und Gebrauchsinformation zu jeder Zeit dem jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft“ entsprochen habe. Doch das ist strittig.“

 

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